Was ist das Nijmegen-Breakage-Syndrom?
Das Nijmegen-Breakage-Syndrom ist eine erbliche syndromale Erkrankung, die mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergeht. Merkmale sind ein typischer Gesichtsausdruck, der durch einen kleinen Kopf und ein fliehendes Kinn bedingt wird, eine Immunschwäche und eine erhöhte Neigung zu Infekten. Die am häufigsten assoziierten Tumore sind bösartige Lymphome.
Wie wird die Diagnose Nijmegen-Breakage-Syndrom gestellt?
Die Diagnose wird bei Nijmegen-Breakage-Syndrom typischem Aussehen (siehe klinische Präsentation) vermutet und durch genetische Tests bestätigt.
Wie hoch ist das Krebsrisiko?
Klinische Präsentation
Patienten mit einem Nijmegen-Breakage-Syndrom zeigen bestimmte typische klinische Merkmale, zu denen gehören:
Das Risiko eines Patienten mit Nijmegen-Breakage-Syndrom, an einer bösartigen Erkrankung zu erkranken, beträgt 40% vor dem Alter von 20 Jahren. Die häufigsten Tumore, die in Verbindung mit einem Nijmegen-Breakage-Syndrom beobachtet werden sind:
Heterozygote Träger der Mutation (also nur ein Allel ist betroffen, z.B. Eltern) haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Brust- und Prostata-Karzinomen.
Wodurch entsteht das Nijmegen-Breakage-Syndrom?
Durch einen Gendefekt kommt es zu einem Fehler im DNA-Reparatursystem. Entstandene Fehler können nicht mehr ausreichend korrigiert werden. Zudem sind die Chromosomen, also die Träger des Erbgutes, zerbrechlicher als gesunde Chromosomen.
Gibt es eine Therapie?
Die Behandlung basiert vor allem auf der möglichst frühzeitigen Diagnose von Krebsvorstufen. Die Krebstherapie von Menschen mit Nijmegen-Breakage-Syndrom bedarf einer besonderen Vorsicht und sollte nur in erfahrenen Zentren erfolgen.
Gibt es Maßnahmen zur Früherkennung von Krebserkrankungen?
Maßnahmen zur Früherkennung
Nach der Diagnose eines Nijmegen-Breakage-Syndroms wird eine detaillierte Basisuntersuchung empfohlen. Regelmäßige Verlaufskontrollen sowie die Erfassung und Dokumentation des Körperwachstums und der Infekthäufigkeit sind im Verlauf wichtig. Eine jährliche Laborkontrolle, ein jährliches Hautscreening und eine halbjährliche zahnärztliche Untersuchung sind ebenfalls anzustreben.
Im Detail werden nachfolgende Untersuchungen empfohlen:
Daneben ist auch ein Messen der Immunglobulin-Level sinnvoll.