Liebe Patientinnen, liebe Patienten, liebe Eltern!

Viele von Ihnen, die sich regelmäßig über die neuesten Forschungsergebnisse zum Li-Fraumeni Syndrom (LFS) informieren, haben schon einmal von dem Medikament „Metformin“ gehört. Es wird seit Jahren zur Behandlung von Diabetes eingesetzt. Nun gibt es zahlreiche Hinweise, dass Metformin einen Krebsrisiko-reduzierenden Effekt bei LFS haben könnte. Was wäre das für eine lang ersehnte, gute Nachricht für alle Menschen, die mit LFS leben!
Wir möchten aus dieser Hoffnung nun eine Gewissheit machen. Dazu werden wir eine Medikamentenstudie durchführen. Wir wollen wissenschaftlich überprüfen, ob Metformin tatsächlich das Risiko für Krebserkrankungen bei LFS reduzieren kann. Wenn dem so wäre, könnte Metformin in Zukunft Menschen mit LFS zur Krebsvorbeugung verschrieben werden. Unsere Studie beginnt im Sommer 2025. Über jede Teilnehmende und jeden Teilnehmenden freuen wir uns sehr!
Prof. Dr. Christian Kratz
Dr. Farina Silchmüller
Studienhintergrund
Menschen, die mit dem Li-Fraumeni Syndrom leben, haben von Geburt an ein stark erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Neben den Erkrankungen selbst belastet die lebenslange Angst vor weiteren Krebserkrankungen die Betroffenen und ihre Angehörigen. Medikamente, die das Auftreten einer Krebserkrankung bei LFS verhindern oder verzögern können, gibt es bislang nicht – was sich nun ändern könnte:
Die bisherige Forschung hat vielversprechende Ergebnisse zum Einsatz des Medikaments Metformin gezeigt. Diese deuten darauf hin, dass Metformin bei Personen mit Diabetes zu einer leichten Senkung des Krebsrisikos führen kann. Darüber hinaus zeigen Daten aus Tierversuchen, dass dieser Krebsrisiko-reduzierende Effekt auch beim Li-Fraumeni Syndrom bestehen könnte. Die genauen Mechanismen sind bislang unklar. Vielleicht spielen die Beeinflussung des Energiestoffwechsels in der Zelle und die Hemmung von Wachstumsfaktoren eine Rolle. Wir möchten dies gemeinsam mit LFS-Betroffenen untersuchen. Deshalb führen wir unsere sogenannte „LFS-Metformin-Studie“ durch.
Prof. Dr. Christian Kratz zur Einnahme von Metformin ohne ärztliche Verordnung

Prof. Dr. med. Christian Kratz ist Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Er leitet das deutsche KPS-Register und die KPS-Ambulanz an der MHH. Christian Kratz forscht schwerpunktmäßig an den genetischen Ursachen des Li-Fraumeni Syndroms.
Ein Thema liegt mir ganz besonders am Herzen. Ich weiß, dass viele Menschen mit LFS darüber nachdenken, Metformin auch ohne ärztliche Verordnung einzunehmen. Und ich verstehe diesen Gedanken. Menschen, die mit LFS leben, sind mit außerordentlichen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert. Wer würde da nicht alles tun, um die Krebsentstehung zu verzögern? Aber gerade weil ich Arzt bin und es mir zur Lebensaufgabe gemacht habe, Menschen mit LFS zu helfen, ist es mir wichtig, Ihnen zu erklären, warum eine eigenmächtige Einname von Metformin keine gute Idee ist:
Fazit
Eine eigenmächtige Einnahme von Metformin ist zum jetzigen Zeitpunkt mit gesundheitlichen Risiken verbunden, die einem bisher nicht erwiesenen Nutzen gegenüberstehen. Ohne ärztliche Betreuung (wie in unserer Studie) riskieren Sie durch eine eigenmächtige Einnahme mehr als sie gewinnen.“
Impressum
Studienleitung
Medizinische Hochschule Hannover
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie
Prof. Dr. med. Christian Kratz
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
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