Perlman-Syndrom – Definition

Das Perlman-Syndrom (OMIM #267000) ist ein seltenes rezessives Großwuchssyndrom, dass gekennzeichnet ist durch Hydramnion, renale Dysplasien und charakteristische faziale Dysmorphien.

Synonyme:

Nephroblastom-fetaler Aszites-Makrosomie-Wilms Tumor

Gen:

DIS3L2

Gen­produkte:

DIS3L2

Funktion:

Rolle bei der Degradation von miRNA

Erb­gang:

autosomal-rezessiv

Prävalenz:

extrem selten

Genotyp-Phänotyp-Korrelation:

unbekannt

Penetranz:

unbekannt

Übersicht der Kapitel auf dieser Seite:

  • Wie hoch ist das Krebsrisiko?

  • Was ist über die Entstehung bekannt?

  • Gibt es eine Therapie?

  • Medizinische Maßnahmen zur Früherkennung

  • Perlman-Syndrom – was Sie selber tun können
  • Links (z.B. von Selbst­hilfe­gruppen) und weitere Informationen
  • Klinische Präsentation

  • Besonderheiten bei der Behandlung

  • Empfehlungen zur Früherkennung bei Ihren Patient:innen

  • Weitere Informationen (z.B. Links von Selbsthilfegruppen)

Perlman-Syndrom – Diagnosestellung

Diagnose

Die Diagnose „Perlman-Syndrom“ wir klinisch und gestellt und mit Genanalyse durch den Nachweis einer DIS3L2-Mutation bestätigt.

Differentialdiagnosen

  • Beckwith-Wiedemann-Syndrom-Spektrum
  • Simpson-Golabi-Behmel-Syndrom (SGBS)

Klinische Präsentation

Charakteristische Merkmale sind Polyhydramnion, Makrosomie, charakteristische Gesichtszüge, renale Dysplasie, Nephroblastomatose und multiple kongenitale Anomalien. Bereits in der Neonatalzeit versterben über 50% der Betroffenen an Komplikationen wie Nierenversagen, Hypoxie und pulmonaler Hypoplasie. Die Nieren zeigen in 75% der Fälle eine Nephroblastomatose. Eine Entwicklungsverzögerung ist häufig und die meisten Überlebenden entwickeln Nephroblastome, oftmals bilateral.

Besonderheiten bei der Behandlung

Die Behandlung sollte durch multidisziplinäres Team erfolgen.

Diagnose Perlman-Syndrom. Wie geht es weiter?

Nach der Diagnose ist es ratsam, die Weiterbehandlung von Betroffenen durch eine Spezialistin bzw. einen Spezialisten für dieses Krebsprädispositionssyndrom durchführen zu lassen. Im folgenden Abschnitt schildern wir Ihnen, ob Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung oder andere Maßnahmen erforderlich sind und wie diese erfolgen sollten. Zudem finden Sie am Ende dieser Seite noch ein paar weiterführende Informationen wie z.B. die Links von Selbsthilfegruppen.

Diagnose Perlman-Syndrom. Wie geht es weiter?

Nach der Diagnose ist es ratsam, die Weiterbehandlung von Betroffenen durch eine Spezialistin bzw. einen Spezialisten für dieses Krebsprädispositionssyndrom durchführen zu lassen. Im folgenden Abschnitt schildern wir Ihnen, ob Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung oder andere Maßnahmen erforderlich sind und wie diese erfolgen sollten. Zudem finden Sie am Ende dieser Seite noch ein paar weiterführende Informationen wie z.B. die Links von Selbsthilfegruppen.

Empfehlungen zur Früherkennung bei Ihren Patient:innen

Nach den neuesten AACR-Guidelines werden für Patient:innen mit Perlman Syndrom folgende Früherkennungsuntersuchungen empfohlen:

  • Körperliche Untersuchung alle 6 Monate
  • Wilms-Tumor: Sonografie der Nieren alle 3 Monate ab Geburt bis zum 7. Geburtstag
  • Hepatoblastom: Sonografie-Abdomen + AFP-Bestimmung alle 3 Monate ab Geburt bis zum 3. Geburtstag

Perlman-Syndrom – weitere Informationen

Klinische Studien / Register
Weitere Informationen

Leider gibt es bislang keine uns bekannten Selbsthilfegruppen für Patient:innen mit dem Perlman-Syndrom. Sobald uns hier neue Informationen zur Verfügung stehen, werden wir diese ergänzen.

Quellenangaben
  • Jennifer M. Kalish, Kerri D. Becktell, Gaëlle Bougeard, Garrett M. Brodeur, Lisa R. Diller, Andrea S. Doria, Jordan R. Hansford, Steven D. Klein, Wendy K. Kohlmann, Christian P. Kratz, Suzanne P. MacFarland, Kristian W. Pajtler, Surya P. Rednam, Jaclyn Schienda, Lisa J. States, Anita Villani, Rosanna Weksberg, Kristin Zelley, Gail E. Tomlinson, Jack J. Brzezinski; Update on Surveillance for Wilms Tumor and Hepatoblastoma in Beckwith–Wiedemann Syndrome and Other Predisposition Syndromes. Clin Cancer Res 1 December 2024; 30 (23): 5260–5269. https://doi.org/10.1158/1078-0432.CCR-24-2100